Palais Liechtenstein. © C.Stadler/Bwag
Digitalisierung von Kulturerbe: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections
Eine Kunstsammlung von Weltrang trifft auf modernstes Informationsmanagement: Erfahren Sie mehr über die Transformation von LIECHTENSTEIN. The Princely Collections mit Content Platform, für die Verwaltung und Bewahrung von kulturellem Erbe. Von den Meisterwerken der Renaissance bis zu den Wundern des Barock - Content Platform lässt sich nahtlos in Zetcoms MuseumPlus integrieren, um diese unschätzbaren Sammlungen zu digitalisieren und zu schützen, und ermöglicht die digitale Archivierung, einfache Zugänglichkeit und ein ausgefeiltes Metadatenmanagement.
Diese Fallstudie beleuchtet, wie LIECHTENSTEIN. The Princely Collections die Lücke zwischen physischer und digitaler Bewahrung von Kunst schließt.
Über LIECHTENSTEIN. The Princely Collections
Die Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein sind eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Welt. Sie umfassen Hauptwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten. Glanzstücke der Sammlungen sind in den beiden Palais in Wien im Rahmen von gebuchten Veranstaltungen und Führungen zu besichtigen: Im GARTENPALAIS Liechtenstein sind es Meisterwerke von der Frührenaissance bis zum Barock, im STADTPALAIS Liechtenstein die Highlights des Klassizismus und Biedermeier. Darüber hinaus sind die Sammlungen mit Sonderausstellungen oder Leihgaben im Ausland vertreten. Zuletzt fanden hochkarätige Ausstellungen in China, Taiwan, Korea und Japan statt.
Im Zentrum des Systems: Content Platform und MuseumPlus
Fotoware Content Platform (ehem. Picturepark) liefert die digitale Plattform, die es LIECHTENSTEIN. The Princely Collections ermöglicht, die vielfältigen Sammlungsbestände zu dokumentieren, zu erschließen und zu publizieren. Content Platform unterstützt die Sammlungen bei der intelligenten Verknüpfung mit kunstwerk-spezifischen Metadaten, die in der Collections Management Software MuseumPlus von Zetcom verwaltet werden. Die nahtlose Integration zwischen Content Platform und MuseumPlus kombiniert das Beste aus beiden Welten: Collections Management auf hohem Niveau und bestes Digital Asset Management.
Die Sammlung in Zahlen
- Seit 500 Jahren sammeln die Fürsten von Liechtenstein Kunst.
- 1700 Gemälde befinden sich in den Fürstlichen Sammlungen, dazu Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotos, Tapisserien, Silber, Glas, Porzellan, Textilien, Waffen, Urkunden und Archivalien.
- Die in den Fürstlichen Sammlungen verwahrten Kunstwerke umfassen eine Zeitspanne vom 14. bis ins 19. Jahrhundert.
- 1990 - Einführung von MuseumPlus
- 2004 - Wiedereröffnung der Galerie im Gartenpalais Liechtenstein mit Meisterwerken von der Frührenaissance bis zum Barock
- 2011 - Einführung von Picturepark
- 2013 - Abschluss der Restaurierung der Prunkräume im Stadtpalais Liechtenstein, hier werden Highlights aus Klassizismus und Biedermeier präsentiert
- 2020/21 - Migration von Picturepark On-Premises zu Content Platform in der Cloud
- 170.000 Assets mit einer Gesamtdatenmenge von mehr als 15 TB werden aktuell von Content Platform verwaltet
Eine Sammlung, die erlebt werden muss
Um sicherzustellen, dass die Sammlungen ein möglichst breites Publikum erreichen, wurde jedes einzelne Objekt sorgfältig fotografiert und digital verschlagwortet: Das Ergebnis ist eine reichhaltige Sammlung nicht nur physischer Werke, sondern auch digitaler Assets mit einer gesamten Größe von mehr als 15 Terabyte. LIECHTENSTEIN. The Princely Collections ist es gelungen, die Kunstsammlung mit dem digitalen Archiv effizient zu verbinden, Content Platform sorgt dabei dafür, dass der wachsende Schatz von digitalen Abbildern der originalen Kunstwerke sicher verwahrt ist und effizient gepflegt werden kann.
— “Mit Content Platform haben wir die perfekte Ergänzung für MuseumPlus gefunden: Die Bilder werden mit der reichhaltigen Funktionalität des Content Platform Systems verwaltet und alle wichtigen Informationen werden synchronisiert. Der Zeitaufwand für die Verwaltung und das Durchsuchen unserer riesigen Datenmenge hat sich stark reduziert.”
Von On-Premises in die Cloud
Etwa um die Jahrtausendwende begannen die Fürstlichen Sammlungen, ein Archiv digitaler Bilddaten aufzubauen. Zunächst wurden diese in komplizierten Ordnerstrukturen auf einem Dateiserver gespeichert, seit 2011 kam dann ein Picturepark On-Premises Server zum Einsatz. Die Hauptgründe für diese Entscheidung waren Sicherheit, Leistung und Zugänglichkeit, gerade auch über schnelle interne Netzwerke. Im Jahr 2020 entschieden sich die Sammlungen nach einer gründlichen Prüfung für den Umstieg auf Content Platform in der Cloud. Dabei setzte man auf die neueste Produktgeneration der Content Platform, die nicht nur den hohen Sicherheitsanforderungen gerecht wird, sondern auch vielseitige Möglichkeiten zur Speicherung und intelligenten Verknüpfung großer Datenmengen bietet.
Ein Digital Asset Management Partner für MuseumPlus
Content Platform erhält alle sammlungsrelevanten Informationen von MuseumPlus für ein optimiertes Sucherlebnis und liefert die passenden Medien für die Visualisierung der Sammlungsobjekte an MuseumPlus.
Content Platform bietet zudem die Möglichkeit, Fotos in verschiedenen Auflösungen zu generieren und diese den Benutzern zur Verfügung zu stellen. Der einfache und schnelle Zugriff ist von überall auf der Welt möglich, mit der zusätzlichen Option von kundenspezifisch angepassten Portalen.
Für LIECHTENSTEIN. The Princely Collections sind MuseumPlus und Content Platform unerlässliche Werkzeuge für die tägliche Arbeit und ergänzen sich in idealer Weise: MuseumPlus fungiert als Master-Quelle für alle Informationen über Kunstwerke, Künstler, Restaurierungsmaßnahmen und Ausstellungen – Content Platform ist der Master für den gesamten multimedialen Content und der Ort, von dem aus die Inhalte verteilt werden.
Mehr zum Thema: zetcom und Fotoware: Partner für Collection Management
Das nächste Level des Metadata Managements
Im Picturepark On-Premise Server wurden die Metadaten aus MuseumPlus in einfachen Text-Feldern auf den Assets erfasst. Demgegenüber eröffnet die Content Platform eine neue Dimension: Die Informationen aus MuseumPlus werden nun in kontrollierten Listen verwaltet, wobei das List Item alle verknüpften Informationen enthält und beim Tagging den multimedialen Inhalten in Content Platform als einzelner Smart Tag zugewiesen wird.
Der große Vorteil der Listen liegt darin, dass die Informationen nur einmal in der Liste geändert werden müssen und dann alle damit verschlagworteten Assets automatisch aktualisiert werden. Änderungen der relevanten Informationen einer Sammlung werden bei Änderungen in MuseumPlus über den Connector auch in der Content Platform in Realtime übernommen.
Die Listen in Content Platform bieten zudem die Möglichkeit, reichhaltige Informationen über Sammlungsstücke, Restaurierungsmaßnahmen, Künstler und vieles mehr an einem zentralen Ort zu erfassen. Einzelne Einträge einer Liste wie z.B. der Datensatz eines Kunstwerks, können intelligent mit anderen Einträgen aus derselben oder anderen Listen verknüpft werden. So entstehen in der Content Platform leistungsstarke semantische Beziehungen, die die Mediendaten weiter inhaltlich anreichern und kontextualisieren und so für bessere Suchergebnisse sorgen.
— "Die Listen sind flexibel zu konfigurieren und erlauben eine exakte Anpassung an das Datenmodell des Collection Management Systems, welches in Content Platform noch um beliebige weitere Dimensionen ergänzt werden kann."
So schlägt Content Platform dann Begriffe vor, die auf diesen semantischen Beziehungen basieren. So kann ein Benutzer zum Beispiel nach "flämischen Künstlern" suchen und erhält relevante Treffer zu Mediendateien, die nie direkt mit diesem Begriff getaggt wurden. Ebenso werden Orte mit Land, Region und Stadt assoziiert – und das alles ohne die Notwendigkeit, jedes Asset manuell mit vollständigen Ortsdaten zu aktualisieren. Die Suchvorschläge bei der Eingabe erleichtern die Recherche und zeigen mögliche kontextuelle Begriffe, sowie Filterkriterien.
Rechtemanagement und Verantwortlichkeiten
Content Platform wurde so konzipiert, dass es Informationen über digitale Rechte aufzeichnet und bereitstellt; dies ist wichtig, damit die Inhalte ordnungsgemäß gespeichert und archiviert werden. Content Platform stellt außerdem die notwendigen Formate für alle folgenden Channels zur Verfügung, die zum "Konsumieren" von Inhalten verwendet werden.
Über den Connector, der mit Content Platform über die REST API verbunden ist, kann MuseumPlus das "Master"-Bild für ein Sammlungsobjekt, eine Restaurierungsmaßnahme oder eine Ausstellung für die Anzeige abfragen. Außerdem kann ein Link zu allen dazugehörigen multimedialen Inhalten in Content Platform verlinkt werden, sodass die Benutzer von MuseumPlus auf alle in Content Platform vorhandenen Medien zu einem bestimmten Sammlungsobjekt in verschiedenen Formaten oder Auflösungen zugreifen können.
Content Workflows und File Naming Conventions (FNC)
Künstliche Intelligenz (KI) oder maschinelles Lernen bietet neue Möglichkeiten und eine Vielzahl von Anwendungsfällen, wie z. B. die Einordnung und Anreicherung von Informationen. Das KI Tagging in Content Platform eignet sich dabei nicht nur für einfache Stockbilder, sondern auch für komplexe Szenen, wie sie in den Gemälden der Fürstlichen Sammlungen dargestellt sind. Dennoch standen die Fürstlichen Sammlungen vor der Frage: Welche Möglichkeiten gibt es, bestehende Inhalte automatisiert zu verarbeiten?
Die Fürstlichen Sammlungen arbeiten mit einer Konvention zur Dateibenennung. In Zusammenarbeit mit dem Beratungsteam von Fotoware wurde diese Konvention optimiert und in Form einer Regular Expression in Content Platform hinterlegt. Basierend auf eindeutigen Informationsmustern kann die eingebaute Content Platform Business Rule Engine verschiedene Aufgaben automatisch ausführen.
Für die Fürstlichen Sammlungen wurde die Verschlagwortung dadurch automatisiert: Durch Drag & Drop einer Datei mit einem Filenamen wie GE00001_G01B01_PR_6803.tif wird diese automatisch mit dem entsprechenden Listen-Element in Content Platform und den damit verbundenen Informationen zum Werk verknüpft. Mehr noch: Die Dateinamenskonvention kann weitere zusätzliche Informationen wie Vorder- oder Rückansicht oder Qualitäts- und Bearbeitungsstufen auslesen und entsprechend verschlagworten.
Der DAM Buyer's Guide
Erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen für den Kauf einer Digital Asset Management Plattform für Ihr Unternehmen
Physische und digitale Assets im Einklang
Mit dem perfekten Zusammenspiel von Content Platform und MuseumPlus können die Benutzer nun schnell und einfach Media Assets mit Hilfe von umfangreichen Suchvorschlägen finden, die auf die Kunstwerke der Fürstlichen Sammlung zugeschnitten sind. Die natürliche Taxonomie der physischen Sammlung spiegelt sich in ihrem digitalen Gegenstück wider, und die Integrität der Metadaten der Sammlung bleibt erhalten.
Der Zugriff auf die in Content Platform gespeicherten Bilder wird mittels eines Connectors aus MuseumPlus heraus zur Verfügung gestellt. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass die Benutzer nicht mehr umständlich nach digitalen Fotos von MuseumPlus-Datensätzen suchen müssen. Stattdessen können die Benutzer dank der Integration die Voransichten der Werke in Echtzeit aufrufen, und die Verschlagwortung ist in beiden Systemen konsistent, da über den Connector eine bidirektionale Synchronisation der Daten sichergestellt ist.
Originale und hochaufgelöste Bilder werden kontrolliert und geschützt gespeichert, Gast-Benutzern in Content Platform werden diese nur mit Wasserzeichen angezeigt. Das Ziel der Fürstlichen Sammlungen, eine einzige globale Plattform zu haben, wurde vollständig verwirklicht, und den Mitarbeitern entfallen unzählige Arbeitsstunden bei der Erfassung und Dokumentation der historischen Sammlungen.
Mehr zum Thema: Mehr als Digitalisierung: Wie DAM Kultureinrichtungen hilft ihre Sammlungen effektiv zu verwalten
Besonderer Dank für die Zusammenarbeit für diese Erfolgsgeschichte gilt dem Team von LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna. Auf der Website der Fürstlichen Sammlungen erfahren Sie mehr über die hochkarätigen Kunstwerke, für Informationen zu Führungen und Veranstaltungen in den Fürstlichen Palais in Wien besuchen Sie die Website der Palais Liechtenstein.
Bildnachweis: © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna; © Bwag/CC-BY-SA-4.0
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